Investieren nach ESG-Kriterien: Was ist eine nachhaltige Geldanlage?

Auch bei Geldanlagen wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger – umweltbelastende Energien wie Braunkohle (im Bild das Kraftwerk Niederaußem) sind out.

Auch bei Geldanlagen wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger – umweltbelastende Energien wie Braunkohle (im Bild das Kraftwerk Niederaußem) sind out.

Einfach Geld anlegen, eine solide Rendite erhalten und den eigenen Vermögensaufbau damit absichern, um einmal im Ruhestand abseits der gesetzlichen Rente unverändert den gewohnten Lebensstandard zu genießen. Immer mehr Menschen haben dabei auch das Thema Nachhaltigkeit im Hinterkopf – gerade die jüngere Generation verbindet die eigene Altersvorsorge sehr stark mit dem Thema Nachhaltigkeit. Das zeigt unter anderem eine neue YouGov-Studie im Auftrag der Swiss Life Deutschland.

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Junge Generation auf Nachhaltigkeit fokussiert

Junge Menschen haben sogar ein erhöhtes Bedürfnis nach grünen Investments, weil Nachhaltigkeit für sie einen besonders hohen Stellenwert für ein selbstbestimmtes Leben hat. Sie reduzieren ihren Plastikverbrauch, greifen im Supermarkt vermehrt zu Biolebensmitteln und wollen jetzt auch ihre Geldanlagen nachhaltig gestalten, so Swiss Life Deutschland.

Denn für 45 Prozent der sogenannten Generationen Y und Z spielt Nachhaltigkeit demnach in der Finanzanlage eine wichtige Rolle. Bei den älteren Jahrgängen der Babyboomer und der Generation X liegt der Wert derweil bei lediglich 36 Prozent. „Die Studie zeigt, dass junge Menschen auch im Kontext ihrer Altersvorsorge an Nachhaltigkeit denken. Wenn sie langfristig anlegen, dann soll es ressourcenschonend geschehen“, sagt Jörg Arnold, Vorstand der Swiss Life Deutschland.

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Nachhaltige Geldanlagen: nicht nur ein Thema der jungen Generation

Immer mehr Anleger lassen Nachhaltigkeitsüberlegungen in ihre Investmententscheidungen einfließen. Dies spiegeln auch die Zahlen des Fonds-Verbands BVI wider: Allein im Jahr 2020 war das Vermögen nachhaltiger Fonds auf einem neuen Höchststand. Per Jahresultimo verwaltete die Fondsbranche demnach insgesamt 147 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum um 33 Milliarden Euro (29 Prozent) gegenüber dem Vorjahresende. Wenn jeder über Nachhaltigkeit bei der Geldanlage spricht – was ist eigentlich Nachhaltigkeit?

Wie wird Nachhaltigkeit eigentlich definiert?

Wenn man die Menschen auf der Straße nach der Bedeutung des Begriffs „Nachhaltigkeit“ fragt, werden ebenso viele Definitionen wie Antworten herauskommen. Am Ende sind also auch große Technologiekonzerne wie Apple oder Facebook auf ihre Art und Weise nachhaltig.

Schuld daran sind die etwas schwammig formulierten ESG-Kriterien. ESG steht für Environment (Umweltschutz), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Unter Soziales fallen beispielsweise Punkte wie Verbot von Kinderarbeit, soziale Arbeitsverträge und keine Diskriminierung von Minderheiten.

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Um entsprechenden Umweltschutzkriterien gerecht zu werden, müssen Unternehmen derweil belegen, dass sie mit Ressourcen wie Energie, Wasser und Rohstoffen sparsam umgehen und bei der Produktion die Umwelt schonen, ferner müssen sie faire Arbeitsbedingungen oder auch eine saubere Trennung von Aufsichtsrat und Geschäftsführung nachweisen sowie einen sozialen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

Unternehmen müssen ESG-Kriterien erfüllen

Beispiel der iPhone-Konzern Apple: Der teuerste börsennotierte Konzern setzt auf nachhaltiges Wirtschaften. Apple ist eigenen Angaben zufolge bereits als Unternehmen selbst bereits CO₂-neutral und plant seine gesamte CO₂-Bilanz 20 Jahre früher als die IPCC-Ziele auf null zu reduzieren. So sollen ab 2030 auch alle Apple-Produkte CO₂-neutral sein. Bereits heute setzt das Unternehmen viel auf recycelte Materialien.

Auch deutsche Konzerne gehen mit gutem Beispiel voran. So unter anderem die Allianz. Der Dax-Konzern arbeitet seit 2012 bereits CO₂-neutral und ab 2023 soll der Strom für die konzernweiten Aktivitäten ausschließlich aus erneuerbaren Quellen kommen. Diese Beispiele zeigen, dass die Interessen des Kapitalmarkts mit den ESG-Kriterien sehr gut vereinbar sind.

Im Gegenzug dürften Unternehmen, die ESG-Kriterien nicht genügen, langfristig Probleme am Kapitalmarkt bekommen. Nachhaltiges Investieren bedeutet also für einen Anleger nicht unbedingt, nur in „grüne Aktien“ von Windenergie- oder Solarunternehmen zu investieren, da sich Nachhaltigkeit nicht nur auf das Thema Umweltschutz beschränkt.

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Finanzbranche mit breitem Angebot

Inzwischen stehen einem als Anleger viele verschiedene Investmentvehikel zur Verfügung, um eine Nachhaltigkeitsstrategie zu fahren. Am einfachsten geht dies mit einem Investmentfonds. Das Thema Nachhaltigkeit zieht und jede Fondsgesellschaft hat dies erkannt.

Larry Fink, Chef des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock, schrieb beispielsweise im Jahresbericht 2020 des Unternehmens unter anderem: „Wir sind überzeugt, dass nachhaltige und klimabewusste Portfolios Anlegern bessere risikobereinigte Renditen bieten können. Und da Nachhaltigkeit die Anlagerenditen immer stärker beeinflusst, glauben wir, dass nachhaltiges Investieren das beste Fundament für die Portfolios unserer Kunden ist.“

Die Stiftung Warentest hat jüngst mehr als 120 nachhaltige Fonds und ETFs genauer unter die Lupe genommen. Drei Fonds schafften demnach die Bestnote – ein Indexfonds und zwei aktiv gemanagte Fonds. Aktuell wird zwar die Nachrichtenlage von Corona dominiert, das Thema Nachhaltigkeit wird aber die Finanzmärkte und Anleger auch lange nach Covid-19 beschäftigen.

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