Kommentar

Preiserhöhung bei Aldi: Warum weder Tiere noch Landwirte profitieren

Aldi dreht an der Preisschraube.

Aldi dreht an der Preisschraube.

Berlin. Es ist verrückt: Jahrelang haben wir in Deutschland eine Debatte darüber geführt, dass die Preise für Lebensmittel viel zu niedrig sind. Was deutsche Supermarktkunden für Butter, Brot und Fleisch bezahlten, reichte weder für eine artgerechte Tierhaltung noch für ein auskömmliches Einkommen der Landwirte und Landwirtinnen. Und es bildete schon gar nicht all die Umwelt- und Klimaschäden ab, die mit der Produktion von Angebotsaufschnitt und Billigbuletten einhergingen.

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Keine Bauernproteste, keine Tierschutzlabel und keine Appelle der Politik vermochten an der Niedrigpreispolitik der großen Discount- und Supermarktketten etwas zu ändern.

Es ist die Energiepreiskrise, die das nun geschafft hat. Weil Kunstdünger aus Erdgas und Agrardiesel aus Rohöl hergestellt werden, machen die nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs gestiegenen Weltmarktpreise die Lebensmittel nun teuer, obwohl sich die Energiemärkte zuletzt ein wenig beruhigt hatten. Mit Zeitverzögerung kommt die Preisehöhung nun an der Ladentheke an.

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Dass die Deutschen mehr Einkommensprozente als bisher für Lebensmittel ausgeben, ist angemessen. Eine gute Nachricht sind die steigenden Supermarktpreise dennoch nicht. Erstens fließt das Geld in die Energiebranche, wo es weder Landwirten und Landwirtinnen noch Tieren zugutekommt. Zweitens ändert es nichts an der vorherrschenden Billigmentalität. Und drittens belasten die Preise schwächere Einkommensgruppen, die schon mit den explodierenden Energiekosten zu kämpfen haben, überproportional. Ihnen muss der Staat helfen. Alle anderen müssen die gestiegenen Kosten selbst tragen – und an anderer Stelle verzichten.

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