Umweltschützer: Papiertüten sind genauso schlimm wie Plastiktüten
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Der Naturschutzbund (Nabu) begrüßt die Maßnahmen von Supermarktketten zur Reduzierung von Plastikabfall, sieht die Discounter aber auch bei Papiertüten in der Pflicht
© Quelle: imago images / Ralph Peters
Köln/Berlin. Der Naturschutzbund (Nabu) begrüßt die Maßnahmen von Supermarktketten zur Reduzierung von Plastikabfall, sieht die Discounter aber auch bei Papiertüten in der Pflicht. "Wichtig ist, dass man nicht nur die Kunststoffverpackungen reduziert, sondern auch Papierverpackungen, die nicht umweltfreundlicher sind, auch wenn sie ein besseres Image haben", teilte Katharina Istel, Referentin für Ressourcenpolitik beim Nabu, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Vor wenigen Tagen hatte die Rewe-Discountertochter Penny mit Sitz in Köln angekündigt, für das Einpacken von Obst und Gemüse auch Mehrwegnetze aus Baumwolle zum Kauf anzubieten. Damit sollen Kunden dazu angehalten werden, weniger dünne Plastiktüten zu verwenden.
„Der Nabu begrüßt es, wenn zukünftig alle Supermärkte und Discounter Mehrwegnetze für Obst und Gemüse anbieten“, teilte Istel weiter mit. „Gleichzeitig muss dann aber auch wesentlich mehr loses Obst und Gemüse angeboten werden als bisher.“ Im Jahr 2016 waren demnach im Einzelhandel und auf Wochenmärkten mehr als 60 Prozent des Obst- und Gemüsesortiments vorverpackt. Aktuellere Daten lagen nicht vor.
Insgesamt habe sich seither aber viel getan, betonte der Handelsverband Deutschland (HDE). "So sank seit Inkrafttreten der Selbstverpflichtung des Handels im Jahr 2016 der Plastiktütenverbrauch in Deutschland um knapp zwei Drittel", sagte HDE-Geschäftsführer Kai Falk. "Zudem arbeiten die Handelsunternehmen an Alternativen für Obst- und Gemüseverpackungen."
Von RND/dpa