Pflaumen, Avocados und Co.: So entfernen Sie Steine und Kerne kinderleicht
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/T622AHMLZBCUZD2XRTYKGQVS6Y.jpg)
Ist die Avocado geöffnet, lässt sich der Kern mühelos mit einem langen Messer entfernen.
© Quelle: Juraj Varga/Pixabay
Wer Pflaumenkuchen liebt, kommt im Sommer garantiert auf seine Kosten. Doch wer nicht gerade einen speziellen Entsteiner besitzt, wird sich schnell mit dem Entfernen der Steine rumärgern – weshalb die Obstbauer des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauerzum zum Backen Zwetschgen empfehlen, der Stein löst sich leichter und beim Backen verlieren sie nicht so viel Flüssigkeit. Falls es doch Pflaumen sein sollen, haben wir die Anleitung zum Entsteinen – auch für weitere Steinfrüchte wie Kirschen, Mangos oder Avocados.
Pflaumen entsteinen – so geht’s
Pflaumen eignen sich eher zum Naschen als zum Backen, denn ihr Stein lässt sich nur schwer lösen. Es sei denn, man besitzt einen speziellen Entsteiner – dieser sieht aus wie eine Zange. Wird die Pflaume hier längs reingelegt und die Zange zusammengedrückt, wird der Stein der Pflaume einfach durch den Entsteiner herausgedrückt. Das funktioniert schnell und simpel, man sollte nur eine kleine Schüssel unterstellen. Pflaumenentsteiner gibt es im Handel ab zehn Euro.
Doch auch mit der Hand geht das Entsteinen durchaus leichter als gedacht:
- Im ersten Schritt sollten die Pflaumen gründlich gewaschen und abgetrocknet werden.
- Dann mit einem spitzen Messer quer zum Stein einmal mittig um die Pflaume herum einschneiden – dabei bis hinunter zum Stein schneiden.
- Im Anschluss können die Hälften gegeneinander gedreht werden, der Stein löst sich und kann so leicht entfernt werden.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Diese Methode ist ebenfalls bei Zwetschgen anwendbar und übrigens auch bei Pfirsichen und Aprikosen. Zwetschgen lösen sich im Gegensatz zu Pflaumen noch leichter vom Stein und suppen beim Backen auch nicht durch. Sie sind länglicher als der rundlichere Bruder und haben eine Bauchnaht, erklären die Obstbauer.
Ihr Feinschmecker-Tipp: Zwetschgen können auch mit Blauschimmelkäse herzhaft gefüllt oder in Speck eingewickelt gebraten werden.
Mirabellen entsteinen – so geht’s
Mirabellen lösen sich zwar auch gut vom Stein, sind aber viel kleiner. Daher macht es viel Mühe, sie für ein Blech Kuchen vorzubereiten. Zwar kann man auch hier mit einem Entsteiner vorgehen – doch das kann sich leider schnell zu einer Sauerei entwickeln. Das Fruchtfleisch der Mirabelle hängt nämlich so fest am Kern, dass beim Herausziehen des Steins oft viel Fleisch mitkommt – das sorgt für unnötigen Fruchtfleischverlust und Saftspritzer überall. Deutlich sauberer läuft das Entsteinen mithilfe eines scharfen Messers ab:
- Zuerst sollten die Mirabellen gründlich gewaschen und abgetrocknet werden.
- Im zweiten Schritt dann die Früchte halbieren – dabei möglichst nicht den Kern beschädigen. Ähnlich wie bei der Pflaume wird quasi um den Stein herum geschnitten.
- Nun wird aus jeder Mirabellen-Hälfte der Stein per Hand entfernt. Dafür muss teils viel Kraft aufgewendet werden – auch hier gilt: aufpassen, dass dabei nicht zu viel Fruchtfleisch mitkommt.
Generell wichtig: Alle Früchte aus der Pflaumen-Gruppe sollten möglichst frisch verzehrt werden. Für wenige Tage halten sie sich im Kühlschrank. Zwetschgen und Mirabellen eignen sich sogar zum Einfrieren. Dazu nach dem Waschen den Stein entfernen und die Früchte in die gewünschte Größe schneiden. Auch der ganze Pflaumenkuchen kann nach dem Abkühlen ins Gefrierfach wandern.
Kirschen entsteinen – so geht’s
Kirschen gehören ebenfalls zu den Steinfrüchten. Sie sind nicht nur lecker, sondern auch gesunde Vitaminbomben: Sie enthalten viel Vitamin C, B-Vitamine und Folsäure. Wer sie für Kirschmarmelade oder Kirschkuchen verwenden möchte, muss die Kirschen vorher entsteinen. Natürlich kann wieder auf einen Entsteiner zurückgegriffen werden, sofern dieser vorhanden ist – falls nicht, kein Problem: Kirschen lassen sich auch ganz einfach mit herkömmlichen Küchenutensilien vom Stein befreien.
Auch hier können Sie natürlich mit einem scharfen Küchenmesser arbeiten. Die Kirschen einfach halbieren und anschließend den Stein entfernen. Dieser sitzt meist recht locker in der Frucht. Die Herausforderung ist, eine Sauerei zu vermeiden. Dazu gibt es noch zwei andere Möglichkeiten.
Tipp 1 – Haarnadel-Trick
- Hier für wird entweder eine breite Haarnadel, wie sie zu Hochsteckfrisuren verwendet wird, oder eine aufgeklappte, große, Büroklammer benötigt.
- Die Haarnadel oder Büroklammer dient als eine Art Haken, mit dem der Kern aus der Kirsche geangelt werden kann. Je nachdem, wie Sie besser zurechtkommen, nutzen Sie die Rundung der Klammer oder knicken diese ab, dass es wie ein kleiner Golfschläger aussieht.
- Nun wird der Kern durch die kleine Öffnung der Kirsche gezogen. Anfangs mag es etwas Übung erfordern, aber mit ein wenig Übung klappt es immer besser.
- Für einen besseren Halt, kann das offene Ende der Haarklammer in einen Korken gesteckt werden, um einen Griff zu erhalten.
Tipp 2 – Essstäbchen-Flaschen-Kombi
- Falls die Kirschen im Ganzen entsteint werden sollen, können eine saubere Glasflasche und ein Essstäbchen (oder Strohhalm) weiterhelfen.
- Dabei wird jede einzelne Kirsche auf die Flaschenöffnung gesetzt, festgehalten und mit dem Essstäbchen in Richtung Flaschenboden durchgestochen.
- Die Kirschkerne werden so von der Flasche aufgefangen und die Kirsche ist letztlich mit einem kleinen Loch ganz einfach entsteint.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Mangos entsteinen – so geht’s
Auch Mangos werden streng genommen entsteint und nicht entkernt – denn die beliebte Frucht zählt zu den Steinfrüchten, da sie im Gegensatz zu Kernobst nur einen einzigen harten Kern ummantelt und kein Kerngehäuse mit mehreren Kernen. Bei der Zubereitung haben viele Obstliebhaber jedoch Schwierigkeiten: Das Schälen und Entsteinen von Mangos ist gar nicht so leicht. Einen Entsteiner gibt es nicht – teilweise werden im Handel spezielle “Mangoteiler” angeboten, die jedoch nicht selten zu viel des Fruchtfleischs am Kern zurücklassen. Doch wenn die Früchte reif sind, lässt sich ihr großer ovaler Kern einfacher lösen als gedacht.
Tipp 1: Schneiden wie der Profi
- Zuerst wird die Mango der Länge nach geschält – am einfachsten mit einem Sparschäler. Dabei sollte möglichst wenig Fruchtfleisch entfernt werden.
- Nun mit einem scharfen Messer das Fruchtfleich seitlich am Kern entlang abschneiden.
- Nun noch in kleinen Stücken das restliche Fruchtfleisch vom Kern abschneiden.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Tipp 2: Der Löffel-Trick
- Zuerst wird die Mango der Länge nach mit einem scharfen Messer bis zum Kern eingeschnitten, also fast halbiert.
- Da der Kern recht fest in der Mango sitzt, kommt nun ein Löffel zum Einsatz. Mit diesem wird die Mango aufgehebelt, der Kern verbleibt in einer Hälfte.
- Der Löffel hilft ebenfalls dabei, den Kern aus der zweiten Mangohälfte zu lösen. Mit dem Löffel einmal runherum am Stein entlanggehen, so bleibt möglichst viel Fruchtfleisch erhalten.
Übrigens: Mangos lassen sich ganz einfach in mundgerechte Stücke schneiden. Dazu werden die Mangohälften noch mit Schale von innen einmal längs und einmal quer eingeschnitten. Nun wird das Fruchtfleisch nach außen gedrückt, die Mango quasi auf links gedreht. Nun können die Stücke problemlos mit dem Messer abgeschnitten werden.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Tipp 3: Der Glasrand-Trick für Faule
Für alle, die es extra schnell mögen, gibt es auch die Möglichkeit, ein Glas als Hilfsmittel zu nehmen.
- Die Mango wird in diesem Fall nicht halbiert. Es wird vielmehr einmal links und einmal rechts vom Kern geschnitten, sodass man zwei Seitenstücke und ein Mittelstück hat, das den Kern enthält.
- Die beiden seitlichen Teile werden nun am Rand eines Glases angesetzt und die Mango heruntergeschoben. Die Mango landet nun als ein Stück im Glas, während die die Schale außen am Glas in der Hand behalten.
- Alternativ kann dies auch schon mit quer und längs eingeschnittenen Mangoseiten geschehen, so erhält man mundgerechte Stücke.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
So erkennen Sie eine reife Mango
Eine reife Mango kann man mithilfe des Drucktests erkennen. Ist die Frucht hart, ist sie noch unreif. Lässt sie bei Fingerdruck aber leicht nach, ist die Mango reif – ein intensiver Duft bestätigt dies. Mangos reifen übrigens nach, so kann man sie zu Hause in der Obstschale lagern. Hier jedoch darauf achten, dass sie alleine liegen, denn während des Reifeprozesses scheiden Mangos ein Gas aus, welches andere Früchte schneller verderben lässt.
Avocados entsteinen – so geht’s
Die tropische Avocado wird fälschlicherweise oft dem Gemüse zugeordnet, dabei gehört sie eigentlich auch zum Steinobst. Sie entstammt der Familie der Lorbeergewächse und ist somit eine Beere – also Obst. Vor dem Verzehr versuchen viele den golfballgroßen Kern (Samen) im Inneren der Frucht mit Löffel oder Gabel irgendwie herauszulösen – selten mit großem Erfolg, ohne das Fruchtfleisch zu beschädigen. Dabei geht dieses Vorhaben spielerisch leicht auch ganz anders.
- Zum sauberen Entsteinen benötigen Sie nur ein scharfes Küchenmesser. Damit die Avocado längsseits mittig am Kern entlang aufschneiden – rundherum, so dass die Frucht halbiert wird.
- Nun die Hälften leicht gegeneinander drehen und dabei öffnen. Im nächsten Schritt wird die Hälfte mit dem Kern in eine Hand genommen und mit der anderen Hand mit der Schneide eines langen Messers vorsichtig auf den Stein geschlagen – so dringt die Schneide in den Kern ein.
- Mit Gefühl das Messer hin und her bewegen. Dann sollte sich der Kern lösen, sodass er mühelos mit dem Messer herausgezogen werden kann.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
So erkennen Sie eine reife Avocado
Ähnlich wie bei der Mango kann auch hier der Drucktest helfen. Wenn die Avocado leicht nachgibt, aber nicht zu weich ist, hat sie die perfekte Reife. Ist die Avocado noch zu fest, kann sie einfach bei Zimmertemperatur ein bis zwei Tage nachreifen.
Hinweis zum Avocadokern
Immer wieder wird behauptet, dass der Kern der Avocado essbar ist – was grundsätzlich nicht falsch ist. Er enthält einerseits wertvolle Nährstoffe, andererseits aber auch den Bitterstoff Persin. Dieser ist für den Menschen in geringen Mengen unbedenklich, weshalb vor allem Food-Blogger davon schwärmen, den Kern gänzlich vom Fruchtfleisch zu befreien und ordentlich zu trocknen, um ihn danach gemahlen oder geraspelt als Teeaufguss oder zum Unterrühren in Speisen zu verwenden. Verbraucherschützer warnen jedoch davor, da bisher nicht ausreichend untersucht ist, wie bedenklich oder unbedenklich die im Kern enthaltene Menge an Persin ist. Wohl ein Grund, warum in Deutschland avocadokernhaltige Produkte bisher nicht zugelassen sind und nicht verkauft werden dürfen.
mit dpa