Sprechen Tiere Dialekte?
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/IBK7USKRWZDN7PAGJQ4IIAM2VI.jpg)
Sprechen Tiere Dialekte? Dieser Affe sieht zumindest so aus, als hätte er sein Gegenüber nicht ganz genau verstanden.
© Quelle: Syed Ahmad/Unsplash/Montage RND
Dialekte geben uns ein Gefühl von Zugehörigkeit, grenzen aber auch ab. Im Tierreich ist das nicht anders. Viele Tiere sprechen einen Dialekt. Orcas kommunizieren mit ihren Artgenossen durch Pfeif- und Grunzlaute. Ein Schwertwal aus einer Gruppe vor Neuseeland nutzt dabei andere Tonabfolgen als seine Verwandten in der Arktis. Ähnliche Beobachtungen gibt es bei Affen. Japanische Forscher und Forscherinnen haben zwei 700 Kilometer voneinander lebende Makakenpopulationen untersucht. Die Geräusche der Affen unterschieden sich deutlich. Aus gutem Grund: Eine Gruppe lebt auf einem Berg, die andere im Wald. Letztere muss mit höheren Frequenzen rufen, um Gehör zu finden.
Dialekte vereinfachen die Partnerfindung
Auch Gambelmeisen in Nordamerika singen unterschiedlich – je nach Höhe des Berges, auf dem sie leben. Mit den unterschiedlichen Dialekten finden die Männchen besser ein Weibchen, das zu ihnen passt. Gerade in den höheren, kalten Lagen braucht es Partner und Partnerinnen, die mit den harten Umweltbedingungen klarkommen. Unterschiede in der Sprache sichern in manchen Fällen also auch das Überleben.
Ein weiteres Beispiel: Nacktmulle leben in Gruppen von bis zu 300 Tieren zusammen mit klaren Aufgaben für jedes Tier. Diese komplexe Sozialstruktur aufrechtzuerhalten, ist nicht leicht. Deshalb kommunizieren auch diese Nager wahrscheinlich mit Dialekten und erkennen so, wer zu ihrer Kolonie gehört und wer nicht.
Sie haben eine gute Frage? Schreiben Sie an magazin@rnd.de.