Studie: Pinguine reagieren sensibel auf Geräusche – über und unter Wasser

Biologin Helen Rößler bereitet einen Humboldtpinguin mit dem Wiegen für einen wissenschaftlichen Hörtest vor. Die Biologen erforschen wie gut die Seevögel hören können und in welchen Frequenzbereichen und Lautstärken.

Biologin Helen Rößler bereitet einen Humboldtpinguin mit dem Wiegen für einen wissenschaftlichen Hörtest vor. Die Biologen erforschen wie gut die Seevögel hören können und in welchen Frequenzbereichen und Lautstärken.

Stralsund. Pinguine reagieren Experten zufolge sensibel auf Geräusche über und unter Wasser. Zu dem Ergebnis kommt ein Forschungsprojekt unter Beteiligung des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund. Humboldtpinguine etwa seien an der Luft für bestimmte Frequenzen ähnlich sensibel wie Menschen, erklärte Projektleiter Michael Dähne. Die Ergebnisse sollen Ende April bei einer Konferenz teilweise erstmals veröffentlicht werden.

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Aufwendiges Training wies Reaktion auf Schall nach

In dem Projekt untersuchten Wissenschaftler das Hörvermögen von Pinguinen an Land sowie unter Wasser und analysierten die Hörorgane anhand von Computerscans von Pinguinschädeln aus der Sammlung des Naturkundemuseums Berlin. Für Verhaltenstests wurden Tiere zum Teil aufwendig trainiert: So wurde in Stralsund vier Humboldtpinguinen beigebracht, in einer schalldichten Box stillzustehen und mit dem Schnabel eine bestimmte Fläche zu berühren, wenn sie einen Ton hörten.

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Biologin Helen Rößler lockt einen Humboldtpinguin für einen wissenschaftlichen Hörtest in eine kleine Schallkammer.

Biologin Helen Rößler lockt einen Humboldtpinguin für einen wissenschaftlichen Hörtest in eine kleine Schallkammer.

„Wir haben im Projekt nachgewiesen, dass Pinguine unter Wasser auf Schall reagieren“, sagt Bioakustiker Dähne. Bei den Untersuchungen zur Hörschwelle unter Wasser sei man allerdings nicht so vorangekommen wie angestrebt.

Belastung für Pinguine erstmals ermittelt worden

Erstmals seien Daten zum Hörvermögen der Tiere nach standardisierten Methoden ermittelt worden, sagte Mirjam Müller vom Fachgebiet „Schutz der Polargebiete“ des Umweltbundesamtes. „Wir sind damit einen großen Schritt weiter, um die Belastung für Pinguine durch Lärm bewerten zu können.“ Dabei gehe es etwa um Schiffsverkehr oder wissenschaftliche Geräte, die Schall benutzten. Das Umweltbundesamt ist für die Genehmigung aller Aktivitäten in der Antarktis zuständig, die von Deutschland ausgehen.

RND/dpa

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