Studie: Seltene Genmutation verhindert Gewichts­zunahme

Forschende haben in einer groß angelegten Studie den Zusammenhang zwischen einer seltenen Genmutation und dem Körpergewicht untersucht.

Forschende haben in einer groß angelegten Studie den Zusammenhang zwischen einer seltenen Genmutation und dem Körpergewicht untersucht.

New York. Eine seltene Mutation des Gens GPR75 scheint einen umfangreichen Schutz vor Gewichts­zunahme und Übergewicht zu verursachen. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Studie mit mehr als 654.000 Teilnehmenden aus den USA, Mexiko und dem Vereinigten Königreich.

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Den Forschenden zufolge weist etwa einer von 2500 Menschen die Genmutation auf. Sie führe dazu, dass lediglich eine anstatt zwei Kopien des Gens GPR75 aktiv sind. Wer zu dieser kleinen Gruppe gehört, habe im Schnitt ein um 54 Prozent geringeres Risiko, an Fettleibigkeit zu erkranken, berichtet das Portal „Science Alert“. Die Studie ist in „Science“ erschienen. Das Ergebnis hatte ungeachtet unterschiedlicher Abstammung und Umwelteinflüsse Bestand.

Insgesamt 16 Gene mit Einfluss auf das Körpergewicht entdeckt

Die Arbeit des Forschungsteams um Parsa Akbari vom Regeneron Genetics Center in Tarrytown im US-Bundesstaat New York basiert auf der vollständigen Exom-Sequenzierung. Dabei werden statt des gesamten DNA-Codes eines Menschen nur die Exons – das sind die Abschnitte, die Informationen für die Erzeugung von Proteinen enthalten – analysiert. Sie machen etwa ein Prozent der gesamten DNA aus.

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Durch die Sequenzierung des Exoms lassen sich also Mutationen in den Protein erzeugenden Regionen eines Gens finden. Werden diese seltenen Variationen entdeckt, können diese Gene als Ursachen für unterschiedliche Effekte in Betracht gezogen werden – im Fall von GPR75 der Schutz vor Gewichts­zunahme.

Hemmung von GPR75 könnte zu Gewichts­abnahme führen

Veränderungen in GPR75 haben der Studie zufolge zwar den größten Effekt auf den Body-Mass-Index (BMI) einer Person. Es ist allerdings nur eines von vielen Genen, das mit der Entwicklung des Körpergewichts in Verbindung steht. Die Forscherinnen und Forscher identifizierten insgesamt 16 Gene, die sowohl mit Exon-Mutationen als auch der Körpermasse der betreffenden Person in Zusammenhang stehen. Vier von ihnen sind bereits aus früheren Studien bekannt und werden mit dem Appetitgefühl in Verbindung gebracht.

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Das Körpergewicht der Testpersonen, die eine Mutation mit nur einer aktiven Kopie von GPR75 aufwiesen, lag im Schnitt 5,3 Kilogramm unter dem anderer. Die Studie zeige, dass GPR75 mit der Energiebalance des Körpers in Verbindung steht, schreiben die Metabolismus­forscher Giles Yeo und Stephen O’Rahilly in einer Analyse der Studie. Zwar sind noch viele Fragen rund um das Gen offen. Jedoch sei es denkbar, dass eine Hemmung der Aktivität von GPR75 einen Verlust von Körpergewicht bewirken könne.

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