Sturm auf Family-Laden in Grevesmühlen
Grevesmühlen. So belebt sah man diesen Teil der Grevesmühlener Wismarschen Straße – zur Santower Straße hin – in letzter Zeit nicht oft. Grund für das bunte Gewimmel, vor allem Dingen im Ernstings-Family-Laden, die Wiedereröffnung des Geschäfts. Darauf schienen zumindest die Frauen der Stadt sehnsüchtig gewartet zu haben.
Der Laden war aufgrund eines Brandes im Nachbarhaus und der Löscharbeiten im September 2018 arg in Mitleidenschaft gezogen worden – die Decke beschädigt, das Sortiment durch den Qualm unbrauchbar. (OZ berichtete)
Doch das ist nun alles Geschichte. Und so konnte man am Freitagvormittag, Frauen verschiedener Generationen zwischen Kleiderständern beobachten, die sich dieses oder jenes Kleidungsstück vor den Spiegeln anhielten, geduldig vor den Ankleidekabinen warteten, um es anzuprobieren und insgesamt an diesem Vormittag einfach „nur froh waren“, dass „Ernstings Family endlich wieder auf hat.“
Auch Renate Kruse, OZ-Service-Mitarbeiterin in Rente, konnte mit ihren Freundinnen gesichtet werden, die, wie sie gestanden, an Ostergeschenke für Andere nicht wirklich dachten, beim ausgiebigen Shopping. „Vielleicht höchstens, dass wir uns selbst beschenken“, sagten sie lachend.
Wer sich mindestens ebenso freute, wie die Kunden, waren die Frauen des Verkaufsteams, die während der Schließung „ihres Ladens“ in anderen Filialen arbeiten mussten. Ines Decke, Steffi Klüßendorf, Anika Dettmann und Birgit Ehrhardt hatten sich sogar etwas ganz Besonderes ausgedacht: Ein extra T-Shirt mit dem Aufdruck: „Wir sind wieder für sie da“ – mit einer lachenden Sonne drauf.
Dass das Geschäft auch im vielleicht wieder heiß-schwül werdenden Sommer von Einheimischen und Touristen gut besucht wird, „dafür soll auch die neue Klimaanlage sorgen“, wie Gebietsleiterin Liane Klein, erzählte. Dazu noch der neue Fußboden, neue Beleuchtung, ein neu gestalteter Kassenbereich. „Die Kunden sollen sich wohlfühlen bei uns.“, sagt sie.
Auf die Frage, wer denn nun den Schaden bezahlen musste, ob es eine Versicherung gab, die einsprang, oder ob das Unternehmen selbst für all die Renovierungen zahlen musste, lächelte Klein nur geheimnisvoll. „Das wird nicht verraten.“
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Annett Meinke