Mit 87 Jahren

US-Sängerin Connie Francis gestorben

Auf diesem Archivfoto vom 27. November 1978 posiert Connie Francis für ein Porträt.

New York/Los Angeles. Die US-Pop- und -Schlagersängerin Connie Francis ist tot. Die Musikerin, die mit Hits wie „Pretty Little Baby“ und „Who’s Sorry Now?“ in den 1950er- und 1960er-Jahren die Charts eroberte, sei im Alter von 87 Jahren gestorben, teilte ihr Sprecher und persönlicher Vertrauter Ron Roberts am Donnerstag mit. Details zur Todesursache nannte er nicht.

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Francis war eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Vor-Beatles-Ära und von 1957 bis 1964 kaum aus den Charts wegzudenken. Mit ihrer Musik begeisterte sie sowohl Jugendliche als auch Erwachsene und hatte mehr als ein Dutzend Top-20-Hits. Songs wie „Don’t Break the Heart That Loves You“ und „The Heart Has a Mind of Its Own“ kletterten an die Spitze der Hitparaden. Wie andere Teenie-Lieblinge ihrer Zeit spielte sie auch in mehreren Filmen mit, darunter „Dazu gehören zwei“.

Die dunkelhaarige Sängerin war gerade 17 Jahre alt, als sie nach Auftritten in mehreren TV-Varieté-Shows einen Vertrag mit MGM Records unterzeichnete. Ihre ersten Aufnahmen fanden noch wenig Beachtung – doch dann veröffentlichte sie ihre Version von „Who’s Sorry Now“, einer alten Ballade von Ted Snyder, Bert Kalmar und Harry Ruby.

Connie Francis bei einem Auftritt
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Erfolg auch in anderen Sprachen

Auch diese Version hatte zunächst wenig Erfolg, bis Dick Clark sie 1958 in seiner Show „American Bandstand“ spielte. Francis legte daraufhin mit Teenager-Hits wie „Stupid Cupid“, „Everybody’s Somebody’s Fool“ und „Lipstick on Your Collar“ nach. Ihre Platten wurden zu weltweiten Hits, als sie Versionen ihrer Originalsongs unter anderem auf Italienisch und Spanisch neu aufnahm.

Privat lief es für Francis schon von jungen Jahren an sehr holprig. Eine Romanze mit dem Jugendidol Bobby Darin endete abrupt, als ihr Vater während Probeaufnahmen eine Waffe auf Darin richtete, weil die beiden heiraten wollten. Einige ihrer Rückschläge hielt sie in ihrer Autobiografie „Who’s Sorry Now?“ fest. „Mein Privatleben ist ein Kummer von A bis Z“, sagte sie der Nachrichtenagentur AP im Jahr 1984, als das Buch herauskam. „Ich habe erkannt, dass ich meinem Vater erlaubt habe, zu viel Einfluss auf mich auszuüben.“

Schicksals- und Rückschläge

Ihr Vater, George Franconero, war ein Dachdecker aus New Jersey, der Akkordeon spielte, und seine Tochter, geboren als Concetta Rosemarie Franconero, früh zum Musikunterricht schickte. Als sie vier Jahre alt war, begann er, Gesangsstunden für sie zu buchen und wurde später ihr Manager.

Nach einem Auftritt in Westbury im US-Bundesstaat New York im Jahr 1974 wurde Francis von einem Eindringling in ihrem Hotelzimmer brutal vergewaltigt. Der Angriff habe ihre Ehe zerstört und ihr jahrelang emotional zugesetzt, sagte die Musikerin später.

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1981 kam der nächste Schicksalsschlag, als ihr Bruder George erschossen wurde, als er sein Haus in New Jersey verließ. Einige Jahre später wurde Francis von ihrem Vater in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, wo bei ihr eine manisch-depressive Störung diagnostiziert wurde. Einmal unternahm sie einen Selbstmordversuch, indem sie Dutzende von Schlaftabletten schluckte. Nach drei Tagen im Koma erholte sie sich.

Connie Francis war viermal verheiratet und sagte einmal, dass nur ihr dritter Mann, Joseph Garzilli, die Mühe wert war. Die anderen Ehen hielten jeweils weniger als ein Jahr.

RND/AP

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