Das Mansfelder Land ist ein Geheimtipp in Deutschland
Hast du schon einmal vom Mansfelder Land oder von der Region Mansfeld-Südharz gehört? Wenn nicht, geht es dir wie vielen in Deutschland. Dabei steckt die Urlaubsregion in Sachsen-Anhalt, in der Nähe von Leipzig und Halle (Saale), voller Sehenswürdigkeiten. Kurz gesagt: Sie ist geprägt von Wasser, von Luther und dem Bergbau.
Egal, ob du gerne in der Natur wanderst oder Fahrrad fährst, pittoreske Städtchen besuchst oder in die Geschichte eintauchst, die Region bietet von allem etwas – sogar mehrere Unesco-Weltkulturerbestätten.
Wir zeigen dir die Top-Attraktionen und Aktivitäten im Mansfelder Land und in der Region Südharz.
- Besondere Städte im Mansfelder Land
- Das Seegebiet Mansfelder Land
- Der Südharz
- Die Goldene Aue
- Themenrouten durch die Region Mansfeld-Südharz
Besondere Städte im Mansfelder Land
Sangerhausen und Allstedt
Die beiden Städtchen Sangerhausen und Allstedt liegen nur etwa zwölf Kilometer voneinander entfernt, unweit des Naturparks Saale-Unstrut-Triasland. Beiden gemein ist, dass sie über 1000 Jahre alt sind. Dementsprechend viele mittelalterliche Gebäude findest du dort, fotofeine Fußgängerzonen und zahlreiche Attraktionen rund um Kultur und Bergbau – aber auch Orte zum Eintauchen in die Natur.
Unsere Top-Tipps für Sangerhausen: Das Zentrum erstreckt sich rund um die Jacobikirche, auch als „schiefer Jakob“ bekannt und Wahrzeichen der Stadt. Ebenso sehenswert ist die Ulrichkirche Sangerhausen, erbaut von Landgraf Ludwig der Springer, der auch die Wartburg in Eisenach errichtete.
Als weiteres Highlight von Sangerhausen gilt das Europa-Rosarium. Dort soll es die größte Rosensammlung der Welt geben, der Sangerhausen auch den Beinamen „Rosenstadt“ verdankt. Dort dürfen sich Rosenfans auf rund 80.000 Rosenstöcke freuen.
Möchtest du mehr über den Bergbau in der Region lernen, lohnt sich ein Besuch des Erlebnis Zentrums Bergbau Röhringschacht Wettelrode. Der Schacht diente zwischen 1200 und 1990 dem Abbau von Kupferschiefer, was anhand des Museums unter Tage veranschaulicht wird.
Zu den Top-Attraktionen von Allstedt gehört das Schloss, wo sogar Goethe Teile seines Dramas „Iphigenie auf Tauris“ geschrieben haben soll. Die Ursprünge von Schloss Allstedt gehen auf das neunte Jahrhundert zurück, heute kannst du dort im Museum mehr über die Themen Pfalz-, Burg- und Schlossgeschichte erfahren.
Hübsch anzuschauen ist außerdem die Wigbertikirche beziehungsweise der Allstedter Dom mit seinem imposanten, romanischen Turm. Man kann ihn besteigen und von oben ein tolles Panorama über die Gegend genießen.
Lutherstädte Eisleben, Mansfeld und ihr Unesco-Welterbe
Die Bezeichnung als „Lutherstädte“ verrät bereits, was dich in Eisleben und Mansfeld erwartet. Beide Städte stehen im Zeichen von Martin Luther. In Eisleben findest du nicht nur das Geburtshaus des Reformators mit Gedenkstätte und Museum, sondern in Mansfeld auch das Museum Luthers Elternhaus und wiederum in Eisleben das Museum Luthers Sterbehaus. Alle drei gehören zum Unesco-Weltkulturerbe der Luthergedenkstätten. Die interaktiven Ausstellungen führen dich tief hinein in die großen Lebensfragen.
Doch die beiden Städte und ihre Umgebung sind nicht nur für Luther bekannt, sondern auch für den Bergbau. Unweit von Eisleben und Mansfeld lohnt sich ein Besuch der Erlebniswelt Kupfer Helbra – ein Schacht aus dem 19. Jahrhundert und die einzige noch erhaltene Übertageanlage der Gegend.
Ein Spaß für Groß und Klein ist zudem die schmalspurige Mansfelder Bergwerksbahn, die bereits seit 1880 verkehrt. Sie zuckelt von Benndorf/Klostermansfeld bis zur Kupferkammerhütte in Hettstedt. Sie gilt als „Unikat der deutschen Eisenbahngeschichte“.
Apropos Eisenbahn: Du solltest auch die „Wipperliese“ keinesfalls verpassen: Besucherinnen und Besucher fahren 20 Kilometer weit in einem restaurierten Esslinger Triebwagen durch das pittoreske Wippertal. Allerdings verkehrt die Wipperliese nur von Anfang April bis Ende Oktober.
Hettstedt
Während Eisleben und Mansfeld „Lutherstädte“ sind, gilt Hettstedt, 8,5 Kilometer nördlich von Mansfeld, als „Kupferstadt“. Noch immer steht sie nämlich im Zeichen von Metallen, die dort sowohl gewonnen als auch bearbeitet werden. Du erreichst Hettstedt besonders schön mit der zuvor genannten Mansfelder Bergwerksbahn.
Ein guter Ausgangspunkt für die Stadtbesichtigung ist Schloss Hettstedt mit seinem Mansfeld-Museum. Dort erwarten Besucherinnen und Besucher gleich zwei Highlights: Deutschlands erste Dampfmaschine und ein historischer Schachtkopf von 1852 namens „Lichtloch 24″. Mittlerweile ist er ein Wetterschacht.
Besonders beliebt ist Hettstedt für Tagesausflüge, denn es bietet eine wunderschöne mittelalterliche Kulisse mit Überresten einer Stadtbefestigung und weiteren kulturellen Attraktionen. Zum Beispiel steht in Hettstedt ein Kunstzuckerhut – ein ehemaliges Gefängnis, das heute Ausstellungen beheimatet und als Veranstaltungsort dient. Ebenfalls in einem früheren Gefängnis ist das Stadtmuseum Sandersleben angesiedelt, wo in einstigen Zellen nun Ausstellungen zu sehen sind.
Ein echter Hingucker erhebt sich am Rande des Zentrums: die „Flamme der Freundschaft“. Der zehn Meter hohe Obelisk stammt aus dem Jahre 1974 und soll einer ganz besonderen Anbindung gedenken, nämlich der vom Hettstedter Walzwerk und der Kupfer-Silber-Hütte an das russische Erdgasnetz.
Das Seegebiet Mansfelder Land
Schon der Name Süßer See klingt ansprechend, und das ist das 4,5 Kilometer lange und 800 Meter breite Herzstück des Seegebiets Mansfelder Land tatsächlich. Anders, als der Name vermuten lässt, ist der See jedoch salzig und nicht süß. Er befindet sich etwa acht Kilometer östlich von Eisleben und ist beliebt zum Baden an zahlreichen Strandabschnitten, zum Bootfahren, Segeln und Surfen. Ganz besonders: Auf seinem Grund soll sich eine 3000 Jahre alte Siedlung verbergen.
Das Seegebiet Mansfelder Land lässt sich wunderbar mit dem Fahrrad erkunden, aber auch zu Fuß. Durch die Region führen nämlich unter anderem der Lutherweg und der Europäische Fernwanderweg E11, die immer wieder tolle Aussichtspunkte bieten. Der E11 verläuft auf insgesamt 2070 Kilometern von Scheveningen in den Niederlanden bis an die polnisch-litauische Grenze.
Und nicht nur das: Das Seegebiet steht auch für seine Obstbäume und Weinreben, denn der Süße See liegt an den nördlichen Ausläufern des Weinanbaugebiets Saale-Unstrut. Erkunden kann man sie entlang der Weinstraße Mansfelder Seen, am besten auf Wander- oder Fahrradwegen. Das heißt, Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber sollten Stopps bei den verschiedenen Weingütern und in malerischen Weingärten einplanen, die zu Verkostungen einladen.
Darüber hinaus steckt das Seegebiet Mansfelder Land voller kultureller und geschichtlicher Sehenswürdigkeiten. Auf die Liste gehören unbedingt das Dorf Seeburg mit seinem Schloss sowie die Gedenkstätte KZ-Außenlager Wansleben. Dieses war zwischen 1944 und 1945 ein Arbeitslager der Rüstungsindustrie, wo viele Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter starben.
Der Südharz
Die Region Südharz, die ebenso zu einem Urlaub in der Gegend gehört wie das Mansfelder Land, zeichnet sich durch ihre besondere Karstlandschaft aus, mit imposanten Felsen, Tälern wie dem Tal der Thyra, aber auch Buchenwäldern. Ein Highlight des Südharzes ist die Fachwerkstadt Stolberg, die aus mehr als 400 historischen Gebäuden besteht. Sie wurden zwischen dem Mittelalter und dem 18. Jahrhundert erbaut.
Dort wurde sogar der Reformator Thomas Müntzer geboren. In der historischen Stadt erhebt sich das Schloss Stolberg, wo du in die Geschichte des Geschlechts der Oranier eintauchen kannst. Das beeindruckendste Fachwerkhaus Stolbergs ist die „Alte Münze“, heute ein Museum mit einer noch betriebstüchtigen Münzwerkstatt. Außerdem in Stolberg sehenswert: die Kirche St. Martini, die verschiedene Architekturepochen vereint.
Im Südharz erwartet dich auch eine Superlative: das angeblich größte eiserne Doppelkreuz der Welt, das Josephskreuz. Es thront auf dem Großen Auerberg, dem höchsten Berg des Südharzes. Das Kreuz ist stolze 38 Meter hoch und hat eine Aussichtsplattform. Die 200 Stufen hochzukraxeln lohnt sich für den schönsten Panoramablick der Region.
Zu den vielseitigen Attraktionen des Südharzes zählt zudem die Gedenkstätte und Karstschauhöhle Heimkehle, die zu den wenigen begehbaren deutschen Karsthöhlen zählt. Der Höhepunkt des Höhlenbesuchs ist die Schauhöhle mit dem 22 Meter hohen Großen Dom – du musst allerdings an einer Führung teilnehmen.
Die Goldene Aue
Hinter dem Namen Goldene Aue verbirgt sich ein einmaliges Reiseziel an der Grenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen, und zwar zwischen den Orten Sangerhausen und Nordhausen. Im Herzen der Goldenen Aue liegt der mehr als sechs Quadratkilometer große Stausee Kelbra. Er ist ein Paradies für Wassersportfans, die gerne surfen oder segeln, während an Badestränden Entspannung angesagt ist. Im Herbst rasten am Kelbra oftmals Kraniche auf ihrer Reise nach Süden.
Östlich des Sees erwartet dich unter anderem das Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda, das zu den interessantesten seiner Art in Deutschland zählt. Dort lernen Klein und Groß alles über das Leben im Mittelalter. Genauso spannend für die ganze Familie ist ein Besuch des Heide Hofs „Goldene Aue“. Neben der Aussicht über das kleine Mittelgebirge Kyffhäuser gibt es Tiere wie Pferde, Esel und Alpakas zu bestaunen.
Wer hoch hinauf möchte, kann zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem sogenannten „Zauberberg“ Kyffhäuser aufsteigen, von wo sich ein 360-Grad-Panoramablick eröffnet. In unmittelbarer Nähe liegt die Barbarossahöhle mit Seen und einmaligen Formationen. Natürlich ist die Goldene Aue mit ihrer Karstlandschaft auch beliebt zum Wandern – zum Beispiel auf dem Kaiser-Otto-Höhenweg, der auf 14 Kilometern zwischen Sangerhausen und Bennungen verläuft.
Themenrouten durch die Region Mansfeld-Südharz
Wenn du dich besonders für ein bestimmtes Thema interessierst, erleichtern dir vorgeschlagene Themenrouten durch die Region Mansfeld-Südharz die Erkundung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Diese sind:
Straße der Romanik
Insgesamt führt die Straße der Romanik auf mehr als 1000 Kilometern durch Sachsen-Anhalt. Wer ihr komplett folgt, gelangt zu gut 80 Bauwerken, die vom zehnten bis ins 13. Jahrhundert entstanden. Diese Ansammlung an Denkmälern jener Epochen gilt als deutschlandweit einzigartig.
Zu den Highlights der Romanik-Straße in der Region Mansfeld-Südharz zählen unter anderem die Ulrichkirche Sangerhausen, Schloss Allstedt und das Kloster Helfta.
Oranier-Route
Das Fürstengeschlecht Oranien-Nassau zählt zu den ältesten in Europa, und die Region Mansfeld-Südharz eignet sich wunderbar, um in die Fußstapfen der Fürstinnen und Fürsten zu treten. Als Wiege dieses Geschlechts gilt Stolberg im Südharz.
Die Oranier-Route ist mit einem farbenfrohen Logo versehen und führt insgesamt auf 2400 Kilometern von Amsterdam bis nach Nord- und Mitteldeutschland.
Lutherweg
Wenn du dich für die Geschichte und das Wirken von Martin Luther begeisterst, ist der Lutherweg eine tolle Themenroute für dich.
Die Lutherwege ziehen sich zwischen Dresden und Mannheim durch die mitteldeutsche Landschaft. Ein Highlight sind die 81 Kilometer durch das Mansfelder Land. Dabei kommst du beispielsweise zu den Lutherstädten Eisleben und Mansfeld, aber auch nach Stolberg, wo wiederum Thomas Müntzer geboren wurde.
Jakobsweg
Wusstest du, dass auch der Jakobsweg durch die Region Mansfeld-Südharz führt? Zumindest der sogenannte St.-Jakobus-Pilgerweg, der sich etwa 370 Kilometer lang durch Sachsen-Anhalt zieht, von Großkulow bis Eckhartsberga. Du folgst einfach der auffälligen Markierung mit der hellen Jakobsmuschel auf blauem Hintergrund.
Der St.-Jakobus-Pilgerweg bringt dich zu vielen besonderen Ortschaften in der Region Mansfeld und Südharz, darunter nach Hettstedt, in die Lutherstadt Eisleben und nach Helfta.
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