Koki Lübeck zeigt besondere iranische Filmreihe
LÜbeck. Iman lebt mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in Teheran. Er ist gerade zum Ermittlungsrichter am Revolutionsgericht befördert worden, als auf der Straße die heftigsten Proteste seit Bestehen der Islamischen Republik ausbrechen: Die junge Kurdin Jina Mahsa Amini wurde vom Regime zu Tode geprügelt. Millionen von Menschen gehen wochenlang auf die Straße, fordern Freiheit, verbrennen Kopftücher. Die Situation eskaliert.
Iman ist gezwungen, mehrere hundert Todesurteile am Tag zu unterschreiben. Seine Töchter sind schockiert – und von der Bewegung elektrisiert. Während der Vater mit seinem Job zu kämpfen hat und seine Frau verzweifelt versucht, alles zusammenzuhalten, gerät das Familienleben in große Schieflage.
In dieser Ansicht können leider nicht alle Inhalte korrekt dargestellt werden.
Zur vollständigen AnsichtDrama im Rennen um den Oscar
Das in Hamburg produzierte Drama „Die Saat des Heiligen Feigenbaums“ von Regisseur Mohammad Rasoulof ist ein deutsch-französisch-iranischer Film, der auf den Festspielen in Cannes mit minutenlangen Standing Ovations gefeiert wurde.
Mehrfach ausgezeichnet geht der Film jetzt sogar als Deutschlands Beitrag für den internationalen Oscar in der Kategorie „Bester internationaler Film“ ins Rennen – und wird in einer ganz besonderen Reihe nun auch in Lübeck gezeigt.
Großer Mut trotz Lebensgefahr
Unter dem Motto „Mut – Widerstand – Leben“ zeigen die Gesellschaft für Geographie und Kulturen der Welt, das Willy-Brandt-Haus sowie die Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ in Lübeck an fünf Terminen fünf aktuelle Filme aus dem Iran. Sie alle befassen sich mit der politischen Situation und der Unterdrückung der Menschen, insbesondere der Frauen, im Land.
Teilweise sind die Filme unter schwierigsten Umständen im Land gedreht worden, oft unter Lebensgefahr für alle Beteiligten.
„Mit der Filmauswahl möchten wir ein Augenmerk auf die Situation im Iran und die vielfältigen Formen des Widerstands richten“, sagt Antje Peters-Hirt, eine der Initiatorinnen. „Im Vordergrund steht der Mut: Mut, die Situation nicht zu akzeptieren, Mut sich zu wehren, aber auch der Mut, solche Filme zu produzieren.“
Auftakt am 27. Februar
Den Auftakt der Reihe macht am Donnerstag, 27. Februar, „Die Saat des Heiligen Feigenbaums“. Es folgen „Nilas Traum im Garten Eden“ (13. März), „Tatami“ (20. März), „Sieben Winter in Teheran“ (27. März) sowie „My Stolen Planet“ (10. April). Die Filme beginnen um jeweils 18 Uhr und kosten sieben Euro (ermäßigt fünf Euro) Eintritt. Vorweg werden die Initiatoren einige einleitende Worte sprechen.
LN