Busse und Autos werden umgeleitet

Lübeck: Mühlentorbrücke schon wieder gesperrt

Radfahrende dürfen die Mühlentorbrücke nach wie vor benutzen, Autos und Busse müssen ab 19. August Umwege in Kauf nehmen.

Lübeck. Dass die Mühlentorbrücke marode ist, weiß mittlerweile ganz Lübeck. Jetzt muss die Querung über die Kanaltrave allerdings bereits zum zweiten Mal innerhalb einer Woche gesperrt werden. Die aktuelle Maßnahme hat aber nur indirekt etwas mit der Brücke zu tun.

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„Die Verkehrssicherheit der Bushaltestelle Stadthalle kann aufgrund ihres schlechten Zustands nicht bis zur Sanierung der Mühlentorbrücke aufrechterhalten werden. Damit sie den verkehrlichen Belastungen bis zur endgültigen Sanierung standhält, wird die Straße in diesem Bereich vom 19. bis voraussichtlich 23. August instandgesetzt“, erklärt die stellvertretende Stadtsprecherin Nina Rehberg. Etliche Straßenschilder warnen bereits davor, den Bereich weiträumig zu umfahren.

Ursprünglich sollte die Mühlentorbrücke bis zum 25. August gesperrt sein. Jetzt geht es doch etwas schneller.

Bus- und Pkw-Verkehr betroffen

Dafür muss die Fahrbahn zwischen Mühlentorteller und Wallstraße stadteinwärts gesperrt werden. Hiervon ist der in diese Richtung fahrende Bus- und Pkw-Verkehr betroffen, für den stadtauswärts fließenden Verkehr sowie Fußgänger und Radfahrende ändert sich jedoch nichts. Die Zufahrt zur Mühlenstraße wird ab dem Mühlentorteller gesperrt. Die Umleitung führt über Kronsforder Allee, St.-Jürgen-Ring, Possehlstraße und Wallstraße.

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Der Busverkehr wird über die Rehderbrücke umgeleitet. Damit die Busse ungehindert passieren können, werden Haltverbote in der Wahmstraße eingerichtet. Mehrere Haltestellen sind von der Baumaßnahme betroffen und können während der Bauzeit nicht oder nur teilweise angefahren werden. So fallen die Haltestellen Stadthalle und Fegefeuer stadteinwärts weg. Fahrgäste können alternativ die Haltestellen Stresemannstraße, Hüxtertorallee, Krähenstraße oder Kohlmarkt Richtung Zob nutzen.

So schlimm sieht die Busspur an der Stadthalle aus.

Die Linie 15 Richtung Innenstadt kann die Hüxtertorallee nicht mehr anfahren. Die Haltestelle Königstraße wird nur noch von der Linie 4 Richtung Gustav-Radbruch-Platz bedient. Alle anderen Linien sind über die Haltestelle Kohlmarkt Richtung Zob erreichbar.

Schnelle Bauwerksprüfung

Bereits in der Nacht zu Mittwoch war die Querung von etwa 1 bis 1.30 Uhr für den Kfz-Verkehr komplett gesperrt. Anlass war die turnusmäßige, vierteljährliche Bauwerksprüfung der 126 Jahre alten Brücke, in der alle Bauteile einschließlich der Zügelgurte und Pylone vom Hubsteiger aus begutachtet werden. „Die Ergebnisse liegen noch nicht vor, es wurden aber keine Mängel festgestellt, die eine sofortige Verkehrseinschränkung erforderlich machen“, sagt Rehberg. Die nächste Sonderprüfung finde in drei Monaten statt.

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Neue Fahrradsymbole prangen seit Mittwochnacht auf der Brücke - stadtein- und stadtauswärts.

Neue Fahrradsymbole auf der Straße

Außerdem wurden an beiden Seiten der Mühlentorbrücke Fahrradsymbole auf dem Asphalt angebracht. „Bei der Beobachtung und Auswertung der Konfliktsituationen und des Unfallgeschehens an der Brücke ist festgestellt worden, dass Autofahrende einen Hinweis zur Orientierung und Rücksichtnahme auf die Fahrradfahrenden im Straßenverkehr erhalten sollen“, erklärt Rehberg. Radfahrer dürfen die Querung nutzen, allerdings steht dafür auch die extra für Fußgänger und Radfahrende angefertigte Behelfsbrücke seit Mai 2023 zur Verfügung.

Massive Schäden an der Brücke

Die 1898 als Zügelgurtbrücke mit zwei Fachwerk-Hauptträgern errichtete Mühlentorbrücke muss umfangreich saniert werden. Die Querung weist massive Feuchtigkeits- und Korrosionsschäden auf. Zudem sind die Stahlbetonplatten der Gehwege mit Rissen übersät, der Beton ist an vielen Stellen abgeplatzt. Eigentlich sollte es bereits im dritten Quartal dieses Jahres losgehen. Doch der Zeitplan war nicht zu halten. Zuletzt sprach die Stadt von der zweiten Jahreshälfte/Ende 2025.

Grund ist die umfangreiche Planung, die notwendig ist. Zwischenzeitlich war sogar ein Abriss und Neubau der Brücke diskutiert worden. Am Ende entschlossen sich die Politiker, dass das denkmalgeschützte Bauwerk saniert und Anbauten für breitere Geh- und Radwege bekommen soll. Im Zuge dessen soll dann auch ein kompletter Umbau der Bushaltestelle erfolgen. Die Arbeiten werden voraussichtlich mehrere Jahre dauern. Die Brücke ist in dieser Zeit gesperrt. Im Haushalt sind für die Jahre 2025 bis 2028 insgesamt 19 Millionen Euro vorgesehen.

LN