„Ratten-Angeln“ in Göttingen: Polizei ermittelt gegen zwei Jugendliche

Göttingen. Wenige Tage nachdem ein Video, das augenscheinlich Tierquälerei in Göttingen zeigt, in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, konnte die Polizei zwei Tatverdächtige ermitteln. Es handele sich um 15 und 17 Jahre alte Bewohner des Wohnkomplexes an der Groner Landstraße 9, teilte Polizeisprecher André Baumann am Mittwoch mit.
Die jungen Männer hatten aus einem Fenster im Innenhof des Gebäudes nach Ratten „geangelt“. Eines der Tiere wird, wie auf der Aufnahme deutlich zu erkennen ist, lebend eine Etage nach oben gezogen, mit einem Stock geschlagen und an die Hauswand geschleudert.
Verstoß gegen Tierschutzgesetz steht im Raum
Die Polizei ermittele wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, sagte Baumann. Nach Paragraf 17 werden Personen bestraft, „die ohne vernünftigen Grund ein Wirbeltier töten oder einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche, länger anhaltende oder sich wiederholende Schmerzen oder Leiden zufügen“. Inwiefern die minderjährigen Verdächtigen für diese Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden können, würden die weiteren Ermittlungen zeigen.
Nach Veröffentlichung des Videos hatte unter anderem die Stadtverwaltung öffentlich die mutmaßliche Tierquälerei als „abscheulich und nicht zu tolerieren“ verurteilt. Auch die hygienischen Zustände im Umfeld des Gebäudes wurden auf Plattformen wie „X“ vielfach kommentiert.
