In diesen Ländern sterben Menschen besonders häufig bei Selfies

Für das perfekte Selfie für Tiktok oder Instagram riskieren einige Menschen ihr Leben. Jedes Jahr sterben Touristen und Touristinnen weltweit bei dem Versuch, das perfekte Foto von sich selbst zu machen – ob an einer Klippe, am Rand von Gebäuden oder nahe einigen Wildtieren. Eine neue Studie hat nun die gefährlichsten Länder im Zusammenhang mit tödlichen Selfie-Unfällen ermittelt, der reisereporter verrät die riskantesten Orte.
Indien und USA verzeichnen die meisten Todesfälle durch Selfies
Indien steht mit 42,1 Prozent aller weltweit berichteten Vorfälle ganz oben auf der Liste. Dort kam es zwischen März 2014 und Mai 2025 insgesamt zu 214 Todesfällen und 57 Verletzungen im Zusammenhang mit Selfies. Die Mischung aus dicht besiedelten Städten, spektakulären Landschaften und einer ausgeprägten Social-Media-Kultur ergibt dort eine besonders gefährliche Kombination. Im gesamten Land kommt es beim Versuch eines Schnappschusses immer wieder zu Stürzen von Klippen, Autobahnen und Gebäuden. Aber auch Selfies mit Elefanten enden dort häufiger dramatisch.
In dem indischen Bundesstaat Goa zum Beispiel gibt es mittlerweile in über 20 Gebieten „No-Selfie-Zonen“ aufgrund von gefährlichen Klippen und reißendem Wellengang an der Küste. Ein tödlicher Selfie-Spot ist aber auch der steile Weg zur Festung Harihar Fort im Bundesstaat Maharashtra. Die in den fast 80 Grad steilen Felsen gemeißelten Steinstufen sind abgenutzt und schon bei gutem Wetter rutschig. Doch viele Menschen wollen die Treppe für Likes auf Social Media auch in der Regenzeit meistern.
Deutlich weniger Todesfälle bei Selfies verzeichnen zwar die USA. Dennoch: Mit 37 Todesfällen und acht Verletzten belegen die Vereinigten Staaten von Amerika Platz zwei der gefährlichsten Länder für Selfies. Viele Unfälle sind dort auf Stürze in Nationalparks, missglückte Fotoshootings auf Dächern oder Stunts aufgrund extremer Wetterbedingungen zurückzuführen.
Ob Grand Canyon, Taft Point oder Potato Chip Rock – die beliebten Touristenattraktionen in den USA sind besonders gefährliche Selfie-Spots. Der Nationalpark Grand Canyon hat einen eigens geschriebenen Leitfaden für das sichere Verhalten beim Fotografieren auf seiner Website veröffentlicht. Bei allen drei Hotspots kommt es hin und wieder zu Abstürzen von den Felsvorsprüngen, an denen es keine Sicherheitsbarrieren gibt.

Wo es in Europa die meisten Todesfälle durch Selfies gibt
In Europa zählen Spanien und Großbritannien zu den Orten mit den meisten Selfie-Unfällen. Beide verzeichneten in den vergangenen zehn Jahren jeweils 13 Todesfälle im Zusammenhang mit Selfies.
Höchst gefährlich sind beispielsweise in Spanien Selfies beim jährlichen Stierlauf in Pamplona. Deshalb ist ein Schnappschuss mit Stier im Hintergrund verboten. Wer es dennoch wagt, riskiert nicht nur sein Leben, sondern auch ein Bußgeld von 3000 Euro.
In Spanien gibt es auch den einst gefährlichsten Wanderweg der Welt. Der Caminito del Rey in der Nähe von Málaga führt rund drei Kilometer an Steilwänden entlang und über 200 Meter tiefe Schluchten. Weil so viele Menschen auf der Wanderung ums Leben gekommen waren, war der Caminito zwischenzeitlich sogar 14 Jahre lang gesperrt. Mittlerweile ist der Caminito wieder geöffnet und gilt nach einer Restaurierung als sicher.

In England sind die Klippen der 36 Meter hohen Old Harry Rocks ein echter Hingucker. Darauf herumklettern ist allerdings lebensgefährlich. Ein Schild warnt explizit davor, den Klippen für ein Foto zu nahe zu kommen. Das hält einige Touristinnen und Touristen aber nicht davon ab, auf den wenige Zentimeter breiten Klippen Fotos zu schießen.

Dabei sind weltweit laut der erwähnten Studie der Anwaltskanzlei „Barber Law Firm“ insgesamt 46 Prozent der Todesfälle durch Selfies auf Stürze aus großer Höhe zurückzuführen – oft spielen Klippen, Türme, Aussichtspunkte oder Dächer eine Rolle. Die zweithäufigste Todesursache war Ertrinken, weil Wellen Menschen beim Selfiemachen ins offene Meer zogen.

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„Unsere Untersuchungen zeigen einen beunruhigenden Trend auf: Das Streben nach Anerkennung in den sozialen Medien kostet buchstäblich Leben. Das perfekte Foto ist die Gefahr einfach nicht wert“, zitiert die „New York Post“ Hauptanwalt Kris Barber, der an der Studie beteiligt war. Besonders besorgniserregend sei es, dass die meisten dieser Tragödien hätten vermieden werden können, wenn man ein paar Schritte zurückgetreten wäre oder einen sichereren Aussichtspunkt gesucht hätte.
Die 10 gefährlichsten Länder der Welt für Selfies
- Indien – 271 Unfälle (214 Tote, 57 Verletzte)
- Vereinigte Staaten – 45 Unfälle (37 Tote, 8 Verletzte)
- Russland – 19 Unfälle (18 Tote, 1 Verletzter)
- Pakistan – 16 Todesfälle
- Australien – 15 (13 Tote, 2 Verletzte)
- Indonesien – 14 Todesfälle
- Kenia – 13 Todesfälle
- Großbritannien – 13 Todesfälle
- Spanien – 13 Todesfälle
- Brasilien – 13 Todesfälle
Italien landet zwar nicht unter den Top 10 der gefährlichsten Länder für Selfies. Aus Sicherheitsgründen hat ein beliebter Urlaubsort nun aber ein Selfie-Verbot eingeführt. Nachdem eine junge Frau in Vernazza fast gestorben wäre, sind in dem malerischen Dorf der Cinque Terre Selfies jetzt teilweise verboten.
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