Busfahrer-Streik: Demo mit bis zu 1000 Teilnehmern in Bad Segeberg

Bad Segeberg. Im Arbeitskampf im ÖPNV in Schleswig-Holstein ist keine Lösung in Sicht. Am Freitag wollen Busfahrerinnen und Busfahrer, die sich seit Dienstag im Ausstand befinden, in Bad Segeberg auf die Straße gehen, um für ihre Forderung einzutreten, den ÖPNV im Land auskömmlich zu finanzieren.
Nach Angaben der Segeberger Kreisverwaltung werden zu der von der Gewerkschaft Verdi angemeldeten Demonstration rund 1000 Personen erwartet. Sie werden sich am Freitag, 29. November, um 13 Uhr in der Theodor-Storm-Straße in Bad Segeberg versammeln. Deshalb werde die Theodor-Storm-Straße von 13 bis 15 Uhr zwischen dem Kreisverkehr Burgfeldstraße und der Kreuzung „Am Landratspark“ für den Verkehr gesperrt. Kreissprecherin Sabrina Müller empfiehlt Autofahrerinnen und Autofahrern, den Bereich zu umfahren.
Der Ort ist nicht zufällig gewählt: In Bad Segeberg findet am Freitag die Mitgliederversammlung des Landkreistages Schleswig-Holstein statt. Nach Verdi-Angaben wird dort auch der Chef der Kieler Staatskanzlei, Dirk Schrödter, anwesend sein.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft fordert von den Kreisen und Kommunen sowie vom Verkehrsminister, dem Omnibusverband Nord (OVN) „endlich die rote Karte zu zeigen“, teilte die Gewerkschaft mit. „Es ist an der Zeit, dass die Aufgabenträger und das Land, die viel Geld an die Busunternehmen zahlen, endlich reagieren und sich nicht länger vom Lobbyverband der Kleinstunternehmen, die für den ÖPNV keine ernsthafte Rolle spielen, durch die Manege führen lassen“, sagt Susanne Schöttke, Leiterin des Verdi-Landesbezirks Nord.
Es müsse endlich die auskömmliche Finanzierung des ÖPNV und seiner Beschäftigten sichergestellt werden. Dazu würde die Gewerkschaft gerne direkt mit den kommunalen Verkehrsträgern und dem Land verhandeln – ohne den OVN. „Das könnte entweder geschehen, indem die wenigen größeren Busunternehmen im Land sich zu einer Tarifgemeinschaft zusammenschließen oder Haustarife gleichen Inhalts mit Verdi vereinbaren“, sagt Gewerkschaftssprecher Frank Schischefsky. Da dort die deutliche Mehrheit der Beschäftigten der Branche erfasst seien, könne der Wirtschaftsminister die Allgemeinverbindlichkeit problemlos erklären und damit einen Referenztarifvertrag für zukünftige Ausschreibungen schaffen.
LN

